Johannes Möller-Preis 2017
Der Johannes-Möller Preis 2017 wurde am 15.03.2017 im Rahmen des Jahrestref-fens der ProcessNet-Fachgruppe Mehrphasenströmungen in Dresden verliehen.
Der diesjährige Preisträger
Herr Dr.-Ing. Stefan Strege
erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit über die „Röntgenmikroskopische Analyse der Verdichtung und Scherung feiner und kohäsiver Pulver“, welche er an der Technischen Universität Braunschweig unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Arno Kwade angefertigt hat.
Die Untersuchung der Verdichtung und Scherung feiner Pulver auf Mikro- bzw. Partikelebene mittels eines selbst entwickelten, hochpräzisen und in einen Röntgenmikrotomograph integrierten Mikroschertesters steht im Fokus der Dissertation von Herrn Dr.-Ing. Strege.
Ausgehend von der Entwicklung, dem Bau und der Etablierung des weltweit kleinsten, vollständig funktionsfähigen Mikro-Verdichtungs- und Schergeräts mit einem Probevolumen von wenigen µ-Litern, welches in einen Röntgenmikrotomographen integriert wurde, charakterisierte Herr Strege die Verdichtung und Scherung von Pulvern auf Makro-, Meso- und Mikroebene. Auf Grundlage der Entwicklung und Weiterentwicklung von Methoden zur Auswertung der umfangreichen Bilddaten charakterisierte Herr Strege quantitativ die Pulvereigenschaften auf Partikelebene, insbesondere die Anisotropie bei Verdichtung und die Scherzonenausbildung. Hierfür nutzte er neue Kenngrößen, die entsprechend eines „coarse graining“ Ansatzes aufgestellt und mit Partikeleigenschaften korreliert wurden.
Herr Strege ermöglichte durch den von ihm entwickelten, in einen 3D-Mikrotomographen integrierten Mikroschertester und die zugehörigen Auswertemetho¬den einen einzigartigen neuen Einblick in die Verdichtung und das Fließen von Schüttgütern auf Partikelebene. Seine Arbeit überzeugt durch die Kombination von technischer Entwicklung neuartiger komplexer Mess- und Auswertemethoden und deren praktischen Anwendung zur mikromechanischen Charakterisierung ausgewählter Schüttgüter hinsichtlich Anisotropie und Fließverhalten.