Im Rahmen des Jahrestreffens der ProcessNet-Fachgruppe Mehrphasenströmungen am 19.03.2015 in Lüneburg wurde zum 19. Mal der Johannes Möller-Preis verliehen.
Der diesjährige Preisträger
Dr.-Ing. Johannes Lindner
wurde für seine Dissertation „On Continuous Magnetically Enhanced Centrifugation in Large Scale Downstream Processing of Bioproducts“ ausgezeichnet. Johannes Lindner hat diese Arbeit bei Herrn Prof. Dr.-Ing. Hermann Nirschl am Karlsruher Institut für Technologie durchgeführt.
Die theoretische und experimentelle Untersuchung der Abtrennung molekularer Wertstoffe (z. B. Proteine) aus Lösungen unter Verwendung oberflächenfunktionalisierter magnetischer Partikel im Zentrifugalfeld steht im Mittelpunkt der Dissertation von Herrn Dr. Lindner.
Ausgehend von einer detaillierten Simulation der Strömungsvorgänge in der Zentrifuge und der Agglomeration der oberflächenfunktionalisierten Partikeln mit den daran gebundenen Wertstoffen durch Einwirkung magnetischer Kräfte ist es gelungen, die Abtrennung von molekularen Wertstoffen in einem kontinuierlich arbeitenden Abscheideprozess theoretisch zu beschreiben. Auf der Basis seiner Berechnungen hat Herr Lindner eine magnetfeldüberlagerte Zentrifuge (Dekanter) konstruiert, gebaut und betrieben. Die damit erhaltenen experimentellen Ergebnisse bestätigen seine Simulationen zur kontinuierlichen Abtrennung von Wertstoffmolekülen.
Herrn Lindner ist es gelungen, durch Überlagerung von Magnetseparation und Zentrifugation, einen vollkontinuierlichen Abscheideprozess für Wertstoffmoleküle aus Lösungen zu etablieren. Ein hohes Maß an technischem als auch an theoretischem Verständnis ermöglichte ihm, ausgehend von theoretischen Überlegungen, die technische Umsetzung eines komplexen Abscheideprozesses für den Einsatz in der industriellen Praxis.