Der Johannes Möller Preis 2020 sollte im Rahmen des Jahrestreffens der ProcessNet-Fachgruppe „Agglomerations- und Schüttguttechnik“ im März in Leipzig verliehen werden. Aufgrund der Reisebeschränkungen wegen des Corona-Virus kam alles anders. Die Tagung wurde für dieses Jahr ersatzlos abgesagt, und so musste auch die offizielle Verleihung an die diesjährige Preisträgerin
Frau Dr.-Ing. Swantje Pietsch
entfallen, die aber für die nächste Tagung dieser Fachgruppe im März 2021 in Leipzig geplant ist.
Frau Dr. Pietsch erhielt die Auszeichnung für ihre Promotionsarbeit mit dem Thema „Fluidization behavior and liquid injection in three-dimensional prismatic spouted beds“, welche sie an der Technischen Universität Hamburg am Institut für Feststoffverfahrenstechnik und Partikeltechnologie unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Stefan Heinrich angefertigt hat.
Für den sicheren Betrieb von Wirbelschicht- und Strahlschichtanlagen zur Granulation, Agglomeration aber auch zur Partikelbeschichtung und -trocknung bedarf es der Kenntnisse des optimalen partikel- und fluiddynamischen Betriebsverhaltens. Im Rahmen der Arbeit wurden für Strahlschichtanlagen für den diskontinuierlichen und kontinuierlichen Betrieb numerische Simulationsmethoden auf Basis von DEM-CFD-Modellierungen erarbeitet, mit denen es möglich ist, derartige Anlagen viel besser, schneller und sicherer auszulegen.
Insbesondere wurden Wachstumsprozesse bei der Partikelbeschichtung berechnet und mit innovativen Messergebnissen im Experiment verglichen. Für die industriell sehr wichtige kontinuierliche Betriebsweise wurde eine neue Analysemethode zur Bestimmung des Verweilzeitverhaltens der Partikel etabliert. Dies verkürzt die Entwicklungszeiten derartiger Anlagen und verringert zudem wesentlich den Energie- und Materialaufwand durch verbesserte Prozessführung unter Ausnutzung der Transportprozesse.